Datum: June 18th, 2023 • Facebook • Instagram • Website
Produziert wurde ihr letztes Album „Welfare Jazz“ (2021) von Matt Sweeney (Bonnie „Prince" Billy, Run the Jewels), Justin & Jeremiah Raisen (Yves Tumor, Kim Gordon, Sky Ferreira), sowie Pelle Gunnerfeldt und Daniel Fagerström (The Hives, The Knife), mit denen sie schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben. Viagra Boys sind für ihre satirische Seite bekannt und auch diesmal gibt‘s schneidenden Postpunk, eine tief empfundene Ablehnung für gängige Genremerkmale und leidenschaftliche Wut auf die Gesellschaft wegen der zunehmenden Normalisierung von toxischer Männlichkeit, Rassismus, Frauenhass, Klassendiskriminierung und Egozentrismus. Sogar der Albumtitel hat ein satirisches Element, denn die Umschrift des Begriffes für das finanzielle Unterstützungsprogramm für Jazzmusiker:innen aus dem Schwedischen trifft ins Herz institutionalisierter Klassendiskriminierung und Prioritätensetzung.
„I’m not good at talking about politics, but everything is political when it comes down to it,” so Sänger Sebastian Murphy. „I’d rather write a song about being defeated, which usually comes from a real place and says a lot. (…) We wrote these songs at a time when I had been in a long-term relationship, taking drugs every day, and being an asshole. I didn’t really realize what an asshole I was until it was too late, and a lot of the record has to do with coming to terms with the fact that I’d set the wrong goals for myself.”
Murphy, der sich bereits in früheren Videos als betrunkener, aber besonnener Störenfried etabliert hat, übernimmt diese Rolle auch im Video zur Single „Ain't Nice", doch dieses Mal richtet er dabei eine Menge Schaden an. Murphy stiehlt Roller, Jacken und stört ansonsten gemütliche Picknicks, wobei er niemanden unbehelligt lässt. Dann unternimmt er eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert, umgeben von Diener:innen mit gepuderten Perücken. Der Track und das Video machen sich über das patriarchalische Macho-Beziehungsdrama des „klassischen“ Post-Punks lustig - mit vollkehligem Knurren, zementknackenden Basslinien und stechenden Synthesizern. Und genau das gibt’s dann auch am LIDO SOUNDS auf die musikbegeisterten Ohren! Starke Sache, das!